Parkierungskonzept Stadt Luzern - Hauptsache weniger Auto-Parkplätze
Wenn sich eine linke Regierung und linke Parteien für die Erreichbarkeit der Stadt und das Gewerbe einsetzen wollen, ist grosse Vorsicht angezeigt. Bereits am letzten Donnerstag hat die Öko-Allianz das Postulat "Gewerbeparkplätze für eine florierende Wirtschaft" überwiesen. Es sollen dabei aber keineswegs mehr Parkplätze geschaffen werden. Nein, es sollen einfach bestehende Parkplätze tagsüber ausschliesslich für Handwerker reserviert werden. Dort, wo sie von keinem Handwerker benutzt werden, stehen sie dann halt leer. Und dort, wo der Handwerker unbedingt einen Parkplatz braucht, hat es sicher keinen oder er ist bereits besetzt. Der Nutzen für die Handwerker wäre minimal, der Schaden für die umliegenden Verkaufsgeschäfte dafür umso höher.
Und nun meldet sich auch noch der Stadtrat zu Wort. Heute präsentierte er den Fachbericht Grundkonzept Parkierung. Das Problem ist offensichtlich: Zu wenig Parkplätze, zu viel Verkehr. Was ist also die logische linke Lösung? Aber klar, Parkplatzabbau und den verbleibenden Rest teurer machen.
So schlägt denn das Konzept vor, anstelle von Parkplätzen Veloparkieranlagen, Mobility-Parkplätze und Bänkli und Schirmli aufzustellen. Dabei geht wohl vergessen, dass wir nicht mal genug Geld hatten, um die bereits bestehenden Bänkli zu unterhalten. Aber jetzt haben wir ja wieder genug Geld zum Ausgeben.
Wie das aussehen könnte, präsentierte der Stadtrat in einer anschaulichen Grafik. So soll der aktuelle Parkplatzbestand anders "bewirtschaftet" werden: Ein grosser Teil der Parkplätze fällt der "Aufwertung" des öffentlichen Raums und der Umnutzung für flächeneffiziente Mobilität zum Opfer. Nur ein kleiner Teil teilen sich dann künftig Anwohner und Betriebe mit Parkkarten. So viel zum Thema Förderung des Gewerbes.
Dabei ist schon lange bekannt, dass Anwohner mit ihren sehr günstigen Parkkarten zum Beispiel im Bruch- und Hirschmattquartier 60 - 80 % aller Parkplätze blockieren. Da bleibt nur wenig Platz für den wirtschaftlich wichtigen Kunden-Verkehr der ansässigen Geschäfte. Das Problem ist aber hausgemacht: Der Stadtrat, der sonst ja das Auto verteufelt, verteilt Parkkarte um Parkkarte als gäbe es kein Morgen.
Dabei sollten gerade die Personen, die an so zentraler und bestens erschlossener Lage wohnen, durchaus auf ein Auto verzichten können, oder wenigstens für's Parkieren zum Beispiel in einem privaten Parkhaus einen vernünftigen Betrag zahlen. Aktuell kostet eine Anwohnerparkkarte gerademal 600.- pro Jahr, also 50.- pro Monat. Ein Schnäppchen wenn man bedenkt, wie viel künftig ein Besucher der Stadt Luzern zahlen soll: Unfassbare 3 Franken pro Stunde! Damit würde das Parkieren in der überschaubaren 80'000-Einwohner-Stadt gleich viel kosten wie seit diesem April in der ebenfalls linken Millionenstadt Stadt Zürich.
Dank SVP keine Steuererhöhung im Kanton Luzern
Nach dem gestrigen 25-Jahre-Jubiläum hat die SVP am heutigen Sonntag wieder Grund zum Feiern: Die Stimmbürger lehnen die Steuererhöhung um einen Zehntel klar ab und verweisen alle Parteien ausser der SVP in ihre Schranken. Als Kampagnenleiter freut mich das natürlich besonders. Lediglich acht Gemeinden stimmten der Steuererhöhung knapp zu.
Ausgerechnet FDP und CVP haben versucht, an die "Vernunft" zu appelieren, nachdem sie sich noch vor den Wahlen für tiefe Steuern ausgesprochen haben. Die versprochene Steuersenkung auf dieses Jahr haben sie kurzerhand zu einer Erhöhung umfunktioniert. Das ging den Luzernerinnen und Luzernern dann doch zu weit: sie sind genau wie die SVP der Meinung, dass der Kanton mit vernünftigen Massnahmen das stetige Ausgabenwachstum verhindern muss.
Nachdem nicht nur die bürgerlichen Parteien und die SP sondern auch der kantonale Gewerbeverband gekippt sind, ist es umso mehr ein starkes Zeichen der einfachen Bürger gegen die regierungstreuen Kräfte. Die SVP wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Finanzen langfristig im Lot bleiben. Der Kanton Luzern hat im Steuerwettbewerb mit den anderen Kantonen eine gute Ausgangslage und muss diese auch verteidigen. Das sichert unsere Arbeitsplätze im Kanton nachhaltig und wird auch bei gemässigten Ausgaben die Finanzen dauerhaft stabilisieren.
Und schon wieder wird eine Steuersenkung verschoben
Es ist jetzt schon das zweite Mal innerhalb von nur drei Jahren, dass der Kanton Luzern die Steuern erhöht. Dabei wurde bei der letzten Steuererhöhung 2014 versprochen, die Erhöhung von 1.5 auf 1.6 Einheiten sei nur temporär für drei Jahre. Das heisst, eigentlich müssten in diesem Jahr die Steuern wieder sinken!
Doch jetzt ist das Gegenteil eingetreten. Anstelle der versprochenen Senkung beschloss der Kantonsrat im vergangenen Jahr, die Steuern ab diesem Jahr auf 1.7 Einheiten zu erhöhen. Selbstverständlich wieder nur temporär, denn ab 2019 sollen die Steuern wieder sinken – wer’s glaubt, wird selig! Bereits ist nämlich die nächste Verschiebung geplant, da die zukünftigen Zahlen nun noch schlechter aussehen, als noch vor ein paar Wochen erhofft.
Das hat auch Konsequenzen auf die diversen Rechenbeispiele, die man immer wieder lesen kann. Denn diese Zahlen vergleichen immer nur den aktuellen Steuerfuss mit dem neuen. Da aber in diesem Jahr die Steuern hätten sinken müssen, muss man diese Differenz mindestens verdoppeln - ein doch erheblicher Unterschied!
Sackschwache CVP lässt KMU und Mittelstand im Stich
Noch vor den Wahlen warb die CVP damit, sich "sackstark" für die KMU einzusetzen. Das wäre auch dringend nötig, denn in einer globalisierten Welt mit grossen Spannungen an den Finanzmärkten und immer stärker werdendem Schweizer Franken weht im Moment ein rauher Wind. Heute hat sie dieses Versprechen bereits wieder vergessen und "verhilft" den KMU zu zahlreichen Steuer- und Gebührenerhöhungen. So wurde unter anderem eine "Minimalsteuer" eingeführt, die neu auch Unternehmen bezahlen müssen, die gar keinen Gewinn machen. Ebenso unterstützen sie eine neu geschaffene "Gewinnbeteiligung" bei der Gebäudeversicherung. Das bedeutet nichts anderes, als dass zu viel eingezahlte Versicherungsbeiträge an den Kanton ausgeschüttet werden, anstatt dass man sie den Liegenschftsbesitzern zurückzahlt.
Die CVP will nun sogar noch aus "Verantwortung" die Steuern erhöhen. Es stellt sich die Frage, wem gegenüber sie da Verantwortung übernimmt. Denn durch die Erhöhung des Steuerfusses werden nicht nur natürliche Personen, sondern auch Unternehmen zusätzlich belastet: Einerseits mit höheren Steuern, andererseits durch den Kaufkraftverlust in zweistelliger Millionenhöhe bei den Luzernerinnen und Luzernern.
Ebenso "sackstark" wollte sich die CVP für den Mittelstand und die Familien einsetzen. Würde die selbsternannte "Familienpartei" das ernst nehmen, müsste sie eher den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber Verantwortung übernehmen, die diese Steuererhöhungen zusätzlich zu vielen Gebührenerhöhungen mit ihrem wohl auch in diesem Jahr gleich bleibenden Lohn bezahlen müssen.
FDP im Wandel der Zeit: Von tiefen zu konkurrenzfähigen und gerechten Steuern
Als es im Kanton Luzern noch Liberale gab, war die Sache klar: Der Staat soll sich möglichst aus Privatem und Wirtschaft heraushalten und nur dort einschreiten, wo es wirklich notwendig ist. Soweit eigentlich auch das Credo der SVP. Daraus folgerten die Liberalen richtigerweise, dass die Steuern möglichst tief sein sollen, denn nur das beschränkt den Staat wirklich.
Heute haben wir die FDP und die hat ihren Slogan in den letzten Jahren angepasst. Da man immer mal wieder für höhere Steuern kämpft, wurde auf der FDP-Webseite zeitgemäss auch der Slogan angepasst:
Für gerechte und konkurrenzfähige Steuern
Nun stellt sich dem geneigten Leser natürlich die Frage, was denn konkurrenzfähige Steuern sind. Konkurrenzlos hoch? Wohl eher nicht, sondern tiefer als im Vergleich mit den anderen Kantonen, was eigentlich einer Steuererhöhung widersprechen würde. Oder meint man damit eher konkurrenzfähige Leistungen, zum Beispiel im Vergleich zu den linken Kantonen Basel oder Bern?
Vollends ratlos lässt einen der Ausdruck "gerechte Steuern". Was ist denn genau gerecht? Entscheidet neuerdings die FDP, welche Steuer "gerecht" ist? Und gerecht für wen, für Familien, Sozialhilfebezüger, Alleinstehende, Grosskonzerne oder Einzelunternehmer? Eigentlich fordern die Linken ja schon lange gerechte Steuern, damit das Umverteilen maximiert werden kann. Vielleicht sollte die FDP diesbezüglich mal das Gespräch mit der SP suchen, um Gemeinsamkeiten auszuloten.
Nein zur Steuererhöhung 2017
Das Wochenende hat es gezeigt: Der Mittelstand hat genug und will nicht mehr der Puffer sein zwischen einem enormen Leisuntungsausbau seitens des Staates, einer immer grösser werdenden Menge an Personen, die kaum oder nur wenig Steuern bezahlen und steueroptimierten internationalen Grossunternehmen. Die Angst war schlicht zu gross, dass einmal mehr der Mittelstand auch diese Rechnung würde bezahlen müssen. Dabei hat der Mittelstand schon länger den Gürtel immer enger geschnallt: Kinder leistet man sich frühestens ab 40 und auch dann müssen beide Eltern arbeiten, damit die Familie ernährt werden kann. Doch weiteres Ungemach droht: bereits ist die nächste Steuererhöhung beschlossen, ab diesem Jahr müssen wir einen Steuerzehntel mehr bezahlen. Vielleicht. Denn die SVP hat dagegen das Referendum ergriffen und heute anstelle der geforderten 3'000 Unterschriften über 4'000 Unterschriften eingereicht.
Obwohl die Steuererträge trotz Steuersenkungen in der Vergangenheit immer stärker angestiegen sind, konnten sie die enorme Kostenexplosion nicht ausgleichen. Zum Beispiel sind die Wachstumsprognosen bei der Bildung und der Gesundheit bedenklich. Dies ist insofern äusserst beunruhigend, da diese beiden Posten ab 2020 allein 66 % der gesamten Staatsausgaben der Kantons Luzern ausmachen. Der Posten Verkehr ist im Gegensatz dazu bis dann auf unter 0 % geschrumpft (nein, das ist kein Tippfehler). Verglichen mit den 2 % für Kultur, Sport und Freizeit eine bedenkliche Entwicklung.
Eine Steuererhöhung nützt da wenig. Denn wenn die Ausgaben schneller steigen als die Einnahmen, dann wirkt eine Steuererhöhung nur kurzfristig. Von 2007 bis 2014 sind rund 850 zusätzliche Stellen geschaffen worden, das ist eine Zunahme um 22 % auf über 4'700 Stellen! Auch wenn es nicht einfach ist, aber auch Staatsgebilde müssen lernen, dass man nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt, genauso wie es von jedem Bürger erwartet wird. Denn dieser kann auch nicht einfach einen höheren Lohn fordern, wenn das Geld nicht mehr reicht.
Um den Schrecken der Steuererhöhung zu nehmen, behauptet die Regierung kühn, man würde dann ab 2020 die Steuern wieder um einen Zwanzigstel auf 1.65 Einheiten senken. Genauso, wie es damals bei der Mehrwertsteuer auch versprochen wurde. Da vertraue ich lieber auf meine eigene Stimmkraft und lege ein deutliches NEIN zum Budget 2017 in die Urne.
USR 3 - Wenn Stadträte parteiisch werden
Eigentlich ist klar, dass Stadträte als Exekutiv-Mitglieder sich auch dem aktiven Abstimmungskampf heraushalten sollten. So hat das Parlament dem Stadtrat wiederholt auf die Finger geklopft und sogar ein Reglement für die Kommunikation bei städtischen Abstimmungen gemacht. Das hindert die linken Stadträte Borgula und Züsli aber nicht, sogar aktiv in einen nationalen Abstimmungskampf einzugreifen. So schrieben Sie an alle Einwohner der Stadt Luzern einen Flyer, in dem sie gegen die Unternehmenssteuerreform 3 mobil machen. Und dies mit zum Teil abenteuerlichen Behauptungen. So schreiben sie, wie stark die USR 3 Städte und Gemeinden treffen würde. Dabei verschweigen sie natürlich, dass es im Kanton Luzern ganz anders aussieht, da wir ja bereits unsere Hausaufgaben gemacht haben und die Unternehmenssteuern massiv gesenkt haben. Natürlich gegen den Willen derselben linken Politiker.
Weshalb auf dem Flyer dann auch noch Cyrill Wiget, Gemeindepräsident aus Kriens und die Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo direkt an die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Luzern werden, ist völlig unklar. Ist das etwa ein Beispiel für die von Stadtpräsident Beat Züsli angestrebte verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und der Stadt Luzern?
Links übernimmt die Stadt
luzerner-rundschau.ch: Kaum haben die Linken aus SP, Grünen und Grünliberalen im Grossen Stadtrat eine knappe Mehrheit, spielen sie gleich mit den Muskeln. Das Musegg-Parking wird just in dem Moment abgeschossen, als das Vorprojekt von den Parkhaus-Initianten dem Stadtrat zur Prüfung übergeben wird. Das ist bitter, da die Initianten bereits eine Million Franken in das Vorprojekt investiert und auf den Zusammenarbeitsvertrag mit dem Stadtrat vertraut hatten.
Der nächste Schritt folgte schon bald. Der mit der Wahl von Beat Züsli und der vertraglich an die SP gebunden Manuel Jost deutlich nach links gerutschte Stadtrat stellt sich gegen die Spange Nord, um den geplanten Bypass aktiv zu verhindern. Es ist schon absurd: Bund und Kanton wollen rund 2 Milliarden Franken investieren, um die Stadt vom (Durchgangs-)Verkehr zu entlasten und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Und die Regierung der einzigen Gemeinde des Kantons, die von diesem Projekt profitiert, stellt sich quer.
Die Planungen für eine Überbauung mit Wohnungen, Büros und der dringend benötigten neuen Feuerwache auf dem ewl-Areal sind schon auf der Zielgeraden. Die ewl möchte das Grundstück gerne zu einem guten Preis verkaufen und mit der Stadtentwicklung an bester Lage vorwärts machen. Doch auch hier ziehen die linken Parteien wieder die Notbremse: die Planungen sollen sofort gestoppt werden, obwohl der Antrag an das Parlament bereits in Arbeit ist. Denn auf dem teuren Grundstück soll ausgerechnet gemeinnütziger Wohnungsbau zu stehen kommen. Mit der klaren Drohung von Links, dass man sonst wieder das komplette Projekt im Rat abschiessen würde. Fortschrittlich sieht anders aus.
Bypass und Spange-Nord: Ein Stadtrat auf Abwegen
Während andere Gemeinden darauf drängen, für Verkehrsinfrastrukturprojekte Geld von Bund und Kanton zu erhalten, scheint es in der Stadt Luzern wie Manna vom Himmel zu fallen. Der Bund lässt keinen Zweifel, dass er den Durchgangsbahnhof und den Bypass erstellen will. Und der Kanton plant derweil fleissig die Spange Nord, den Zubringer zur neuen Autobahneinfahrt Lochhof. Die Frage ist im Moment einfach, wann das sein soll. Da die Bürgerlichen den Sinn dieser Verkehrsprojekte sehen, unterstützen sie sie. Die Bahn genauso wie das MIV-Projekt, denn ein Wachstum der Bevölkerung muss auch mit einem Wachstum der Infrastruktur einher gehen. Denn das Spital vergrössern, ohne die Zufahrten und Parkmöglichkeiten zu erweitern, das geht einfach nicht. Freudig nehmen die Linken die Unterstützung für das ÖV-Projekt durch die Bürgerlichen entgegen. Weniger Verständnis für Zusammenhänge zeigen die linken Parteien aber, wenn es um den Ausbau der Strassenkapazität geht. Ironischerweise sogar dann, wenn es mit dem Bypass zu einer massiven Entlastung der Stadt Luzern vom Durchgangsverkehr führt.
Allen voran trägt nun der Stadtrat die Fahne. In der aktuellen stark linkslastigen Besetzung mit nur einem bürgerlichen Vertreter will er Pflöcke einschlagen und schickt Verkehsminister Borgula - seines Zeichens ohne gültigen Führerschein - in den Kampf gegen den Bösen MIV. Nachdem Bund und Kanton bereit sind, für die Entlastung der Stadt Luzern fast 2 Milliarden Franken zu investieren, bleibt der grösste Gegner für dieses Geschenk der Luzerner Stadtrat. Während andere Städte und Regionen alles tun, um Geld für solche Projekte zu erhalten, wehrt der Stadtrat sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ab. Ganz unumwunden sagt der Stadtrat, dass er kaum glaube, dass mit Projektanpassungen zur Spange Nord eine Zustimmung der Stadt noch möglich sei - Stillstand statt Aufbruch.
Es bleibt abzuwarten, wie sich in Bälde die vierte Velofahrerin im Stadtrat, Franziska Bitzi, einbringen wird. Als Entlebucherin ist sie sich sicher bewusst, dass das Auto nicht immer nur aus Spass gefahren wird, sondern für sehr viele eine Notwendigkeit ist. Tragischerweise würde nicht mal ihre Unterstützung an der Haltung des Stadtrats etwas ändern können. Und so könnte es sein, dass der Zug für den Bypass und die Spange Nord bald abgefahren sein könnte. Dann müssten nur noch die Linken mit ihren städtebaulich wichtigen Anliegen und hunderten Auflagen den Durchgangsbahnhof abwürgen und Luzern würde endgültig zum zentralschweizer Ballenberg-Museum verkommen.
Mehr Infos zum Projekt auf http://www.bypasslu.ch/bylu/de/gesamtprojekt
HTC-Vive - Eine komplett neue Erfahrung
Nach ein paar Monaten mit der HTC-Vive möchte ich doch mal was darüber schreiben. Ich war schon immer ein 3D-Fan und freute mich deshalb schon lange auf die VR-Geräte für den Heimgebrauch. Die Oculus-Rift-Brille hat mich nie überzeugt, da diese zwar eine tolle Rundumsicht ermöglicht, aber man halt statisch auf dem Stuhl sitzt oder halt steht. Deshalb war ich auf die HTC-Vive gespannt, die im VR-Bereich ganz neue Massstäbe setzen sollte. Als sie dann endlich in der Schweiz erhältlich war, stellte sich dann doch die Frage, ob sich die immensen Kosten für ein Spielzeug lohnen. Immerhin kostete die Vive 1'300 Franken und der PC musste auch auf dem neusten Stand der Technik sein. Die damaligen Testberichte halfen mir dabei nicht weiter, das Fazit war immer dasselbe: Echt toll, unglaublich, aber einfach zu teuer. Ja was denn nun: Kaufen oder nicht?
Es ging auf den Freitagabend zu und da sagte ich mir: jetzt oder nie. Und gleich noch den Steg-Sofortliefer-Service ausprobiert. Ich bestellte das Teil um 17:45 Uhr im Geschäft, ging nach Hause und um 18:15 Uhr klingelte es und die Vive war da, sehr zur Überraschung der Familie (Kinder = Freude, Frau = naja...). Als Handwerker und PC-Schrauber ist das installieren keine grosse Kunst, aber man muss halt irgendwie schon Platz schaffen. Am Boden sollte es eine Fläche von 3 x 4 Metern haben und dann noch Platz in der Höhe in zwei Ecken über die Diagonale, um die Scanner zu installieren. Viele Kabel verlegen, Installationsprogramm starten und mit Hilfe von Videos einrichten. Innerhalb einer Stunde waren wir abfahrbereit.
Natürlich war ich total gespannt, weil bei den Tests niemand eine konkrete Aussage machen konnte, wie das denn so ist. Und spätestens, wenn man den Helm zum ersten Mal trägt, weiss man auch warum: So etwas hat man schlicht noch nie erlebt, es gibt auch nichts Vergleichbares, mit dem man es beschreiben könnte. Ausser vielleicht mit der Realität selbst. War man bisher bei TV, 3D-Spielen und Filmen und ähnlichem immer irgendwie nur der Zuschauer, der bestenfalls eine fremde Kamere gelenkt hat, so ist man mit der Vive mittendrin. Innert Sekunden hat man vergessen, dass man eigentlich im Kinderzimmer steht, zwischen Schrank, Pult, Bett und Gestell. Man taucht zu hundert Prozent in die Virtuelle Realität ein. Plötzlich stand ich auf einem Berg, konnte um Felsen herumgehen (ja, wirklich herumgehen, nicht herumsteuern) und auf steil abfallende Klippen zusteuern. Das Gefühl, wenn man ganz vorne auf dem Felsvorsprung steht und dann hinunterschaut, ist einmalig. Es braucht deutliche Überwindung, einen Schritt nach vorne in die Luft zu machen, ein Familienmitglied hat sich tatsächlich nicht getraut. Dabei steht man ja nur einen halben Meter vor dem Schreibtisch...
Die Controller liegen gut in der Hand und sind meist auch virtuell sichtbar. Das ist schon etwas komisch, man sieht die Controller direkt in seinen Händen, obwohl das ja natürlich nur ein virtuelles Bild der Controller ist. Man kann sie auch in die Luft werfen und fängt sie dann auch sicher, dabei sieht man sie ja gar nicht direkt. Die Steuerung ist ziemlich intuitiv und bietet durch die vielen Knöpfe und das Touchpad auf den zwei Controllern jede Menge Steuerungsmöglichkeiten. Das haptische Feedback durch die Vibrationen ist auch gut gelöst und gibt ein gutes Gefühl beim Greifen.
Zu den Programmen kann ich Folgendes sagen: Die Möglichkeiten sind sicher noch lange nicht ausgereizt. Tatsächlich funktioniert mit Vive vieles anders als mit anderen Geräten. Viele Spielarten, die auf dem PC viel Spass machen, wirken mit der Vive langweilig, zum Beispiel sind Autorennen kaum was Besonderes. Auch Dungeon-Spiele sind nicht sooo der Renner. Zwar ist es extrem intensiv, durch die Gänge zu laufen, teilweise zu kriechen und Tische auf den Knien von unten zu inspizieren, ob sich da nicht ein paar Gegenstände befinden. Da eine virtuelle Wand aber halt keine richtige Wand ist, kann man sie ganz einfach seitlich durchschreiten und sieht dann plötzlich den Gang von aussen. Da müssen sich die Programmierer noch was einfallen lassen, damit das nicht den Spielfluss stört.
Dafür sind andere Anwendungen schlicht der Hammer, was man aber auf einem PC niemals spielen würde. Zum Beispiel "Disc Golf" bei "Altspace VR". Altspace ist eigentlich ein Treffpunkt, an dem man andere Vivebesitzer treffen kann. Mit diesen kann man den auch sprechen, sich zuwinken und miteinander an einem Tisch Karten spielen. Der direkte Kontakt ist schon speziell, ist man doch eigentlich tausende Kilometer entfernt. Ein Spiel ist dann eben auch "Disc Golf", bei dem man in einem Gebäude ein Frisbee so lange durch die Gänge und Räume werfen muss, bis man am Ziel ankommt. Eigentlich simpel, aber das hin- und herbewegen und sich ducken um den geeigneten Winkel zu finden macht schon viel Spass.
Dann gibt es natürlich noch die visuellen Goldschätze. Die kosten zwar etwas, bieten aber auch viel für's Auge. Sicher hervorzuheben ist da "Universe Sandbox", womit wir sicher am meisten Zeit verbracht haben. Das ist kein Spiel, sondern man schwebt im All und sieht je nach Auswahl einzelne Planeten, das Sonnensystem bis hin zu mehreren Galaxien. Dabei kann man den Zoom-Faktor festlegen und wie schnell die Zeit vergeht. Und dann fliegt man durchs All, schaut sich die Monde der Planeten an und betrachtet ganze Galaxien die zusammentreffen. Es ist schon überwältigend, wenn man direkt vor den Saturn fliegt und ihn riesengross mit fotorealistischen Bildern vor sich sieht. Zusätzlich kann man noch selbst Monde und Planeten erzeugen und herumfliegen lassen, auch die Erde mit einem solchen Objekt kollidieren lassen und so in eine wabbernde Lavalandschaft verwandeln. Immer mit Sitz in der ersten Reihe.
Wenn jemand zu mir kommt, um die Vive auszuprobieren, dann starte ich aber immer als erstes "Everest VR". Das kostet zwar 19 Franken und ist auch kein Spiel, weswegen es von vielen gemieden wird. Dafür ist es aber eine regelrechte Augenweide. Man sieht eben den Everest nicht nur, man ist komplett drauf. Man dreht sich und sieht die Aussicht auf die anderen Berge. Man steigt über eine Gletscherspalte und schaut hinunter in die Tiefe, dann klettert man eine Leiter hoch, schaut sich dabei zurück und geniesst das Panorama. Ganz oben dann schliesslich sieht man das überwältigende Panorama, alles mit fotorealistischen Bildern gemacht. Mein grösster Wow-Effekt war, als ich in einer Übergangsszene in einem scharzen Raum war und vor mir eine Kinoleinwand hatte, die in normaler TV-Manier einen Flug über den Gletscher des Mount Everest zeigt. Und dann erweiterte sich das Bild plötzlich der scharze Raum löste sich auf und aus dem Ausschnitt wurde eine perfekte Rundumsicht als ob man ein Vogel wäre. Oben die Wolken, unten der Gletscher, hinten das Panorama und seitlich vorne der Everest. Noch nie war jemand nicht restlos beeindruckt von dieser virtuellen Realität.
Mein Fazit also: Wer es sich leisten kann, sollte sich die Vive zulegen. Das ist nichts Halbfertiges, das einfach mal so auf den Markt geworfen wird, sondern wirklich ein aussergewöhnliches Stück Technik. Das Gefühl lässt sich mit nichts Bekanntem vergleichen, ausser halt eben mit der Realität. Es fehlen einfach noch die Gerüche, der Wind und die Berührungen. Aber allein die Eindrücke, die ich mit "Universe Sandbox" gewonnen habe, haben die Investition gelohnt. Auch Personen, die sonst kaum etwas mit Computern zu tun haben, sind schwer beeindruckt. Für Hardcore-Gamer ist es allerdings nichts. Da ist man mit zwei Bildschirmen und einem bequemen Bürostuhl deutlich besser aufgehoben, was dann auch viel weniger kostet.