Bypass und Spange-Nord: Ein Stadtrat auf Abwegen

Bypass KarteWährend andere Gemeinden darauf drängen, für Verkehrsinfrastrukturprojekte Geld von Bund und Kanton zu erhalten, scheint es in der Stadt Luzern wie Manna vom Himmel zu fallen. Der Bund lässt keinen Zweifel, dass er den Durchgangsbahnhof und den Bypass erstellen will. Und der Kanton plant derweil fleissig die Spange Nord, den Zubringer zur neuen Autobahneinfahrt Lochhof. Die Frage ist im Moment einfach, wann das sein soll. Da die Bürgerlichen den Sinn dieser Verkehrsprojekte sehen, unterstützen sie sie. Die Bahn genauso wie das MIV-Projekt, denn ein Wachstum der Bevölkerung muss auch mit einem Wachstum der Infrastruktur einher gehen. Denn das Spital vergrössern, ohne die Zufahrten und Parkmöglichkeiten zu erweitern, das geht einfach nicht. Freudig nehmen die Linken die Unterstützung für das ÖV-Projekt durch die Bürgerlichen entgegen. Weniger Verständnis für Zusammenhänge zeigen die linken Parteien aber, wenn es um den Ausbau der Strassenkapazität geht. Ironischerweise sogar dann, wenn es mit dem Bypass zu einer massiven Entlastung der Stadt Luzern vom Durchgangsverkehr führt. 

Allen voran trägt nun der Stadtrat die Fahne. In der aktuellen stark linkslastigen Besetzung mit nur einem bürgerlichen Vertreter will er Pflöcke einschlagen und schickt Verkehsminister Borgula - seines Zeichens ohne gültigen Führerschein - in den Kampf gegen den Bösen MIV. Nachdem Bund und Kanton bereit sind, für die Entlastung der Stadt Luzern fast 2 Milliarden Franken zu investieren, bleibt der grösste Gegner für dieses Geschenk der Luzerner Stadtrat. Während andere Städte und Regionen alles tun, um Geld für solche Projekte zu erhalten, wehrt der Stadtrat sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ab. Ganz unumwunden sagt der Stadtrat, dass er kaum glaube, dass mit Projektanpassungen zur Spange Nord eine Zustimmung der Stadt noch möglich sei - Stillstand statt Aufbruch. 

Es bleibt abzuwarten, wie sich in Bälde die vierte Velofahrerin im Stadtrat, Franziska Bitzi, einbringen wird. Als Entlebucherin ist sie sich sicher bewusst, dass das Auto nicht immer nur aus Spass gefahren wird, sondern für sehr viele eine Notwendigkeit ist. Tragischerweise würde nicht mal ihre Unterstützung an der Haltung des Stadtrats etwas ändern können. Und so könnte es sein, dass der Zug für den Bypass und die Spange Nord bald abgefahren sein könnte. Dann müssten nur noch die Linken mit ihren städtebaulich wichtigen Anliegen und hunderten Auflagen den Durchgangsbahnhof abwürgen und Luzern würde endgültig zum zentralschweizer Ballenberg-Museum verkommen. 

Mehr Infos zum Projekt auf http://www.bypasslu.ch/bylu/de/gesamtprojekt

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