UBS vor (ausländischer) Übernahme?
Die Frage ist wohl, wie lange es die UBS noch selbständig macht. Eine Übernahme durch die Schweiz oder ein in- oder ausländisches Unternehmen wird wohl immer wahrscheinlicher. Heute kostet die gesamte UBS gerade noch 25 Milliarden Franken, mit 12.5 Milliarden ist man folglich Chef im Laden. Ein Schnäppchen gegenüber den 200 Milliarden, die sie noch vor 18 Monaten wert hatte. Wenn die rasante Talfahrt (wieder 15 % in zwei Wochen) nicht sofort gebremst wird, dürfte es kritisch werden für die UBS. Ob da der bisher ziemlich erfolglose Alt-Bundesrat Villiger das Steuer herumreissen kann, darf bezweifelt werden. Es ist schon fast zynisch, wenn man ausgerechnet jemanden aus dem Verwaltungsrat der Swiss-Re, einem weiteren Absturzt-Titel durch Fehlinvestitionen, als Retter in der Not engagiert. Auch sein vorheriger Leistungsausweis ist mager: 50 Milliarden Schulden wurden während seiner Bundesratszeit angehäuft, eine Milliarde in der Swissair verlocht, weitere Milliarden in der "Solidaritätsstiftung" verbraten, und die Armee 95 war wohl eher ein Armutszeugnis. Wenigstens hat er bereits einige Erfahrung mit einem Grounding sammeln können. Was noch nachdenklicher stimmt ist die Tatsache, dass nun die "offizielle" Schweiz mit der UBS verbandelt ist. Gerade in der aktuellen Situation um das Bankgeheimnis und der Steuerhinterziehung ist es problematische, wenn jemand am Ruder ist, der selbst das Zinsbesteuerungsabkommen abgeschlossen hat - jenes Abkommen, das ja gerade das Bankgeheimnis hätte schützen sollen. Für die Schweiz bleibt zu hoffen, dass die UBS trotz widrigsten inneren und äusseren Umständen die Kurve doch noch kriegt, denn als Staatsbank taugt sie nicht.