Scheinheilige Besserwisser kämpfen für Menschenrechte
So viel Scheinheiligkeit in der Welt ist kaum zu ertragen. Die Türkei und der Iran kritisieren uns, weil wir angeblich die Menschenrechte nicht einhalten würden, nur weil wir ihre Türmchen verboten haben. Ausgerechnet. Die Politiker Europas zeigen sich entrüstet, während ihre Wähler in Meinungsumfragen unsere Initiative mit Riesen-Mehrheiten unterstützen. Die Linken in der Schweiz, die immer Toleranz und Fairness predigen, wollen den demokratischen Entscheid, der mit einer sehr hohen Stimmbeteiligung zu Stande kam, nicht akzeptieren. Die Medien jammern rum, was denn das für Konsequenzen haben würde, und geben den Verlierern noch eine Plattform.
Und wir Eidgenossen sind schlicht zu doof. Zu doof, um so zu stimmen, wie die Meinungsumfragen uns eingeschätzt haben (sogar Longchamps war sprachlos, was wohl eine echte Leistung ist). Zu doof, um so zu stimmen, wie es die Politiker gerne gehabt hätten. Zu doof, um den Beteuerungen der Bundesrätinnen zu glauben. Selbstzweifel bei den Verlieren? Fehlanzeige...
Im Kanton Luzern soll der Islam zur 4. Landeskirche werden (kein Witz!). Man will damit schweizweit eine Pionierrolle spielen. Angesichts des Resultats der Türmchen-Abstimmung tritt man nun auf die Bremse. Aus Einsicht? Nein, weil wir Eidgenossen zu doof sind. Hier die offizielle Begründung: Bei der Bevölkerung (also uns...) sei zu wenig tatsächliches Wissen vorhanden, es existierten diffuse Ängste, die nur durch eine gute, fundierte Diskussion in der Öffentlichkeit gebannt werden könnten.
Wird Zeit, dass diese "classe politique" endlich ausgewechselt wird durch Leute, die wirklich wissen, was die Bevölkerung denkt.